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Schubertstraße 27 | 99423 Weimar
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Schadenfall der Woche: Stecker vom Gefrierschrank gezogen – eine Million Dollar Schaden

Im Gefrierschrank einer Hochschule lagerten wichtige Proben, die für die Entwicklung von Solarpaneelen gedacht waren. Eine Reinigungskraft zog jedoch den Stecker und machte damit jahrzehntelange Forschung zunichte.

Ein Piepton kann äußerst nervtötend sein. Wer würde nicht alles daransetzen, ihn auszuschalten? Genau das schien sich eine Reinigungsfachkraft gedacht haben, als sie in der US-Hochschule Rensselaer Polytechnic Institute im Bundesstaat New York den Stecker zog, um den vermaledeiten Signalton auszustellen.

Das Problem an der Sache: Das Warnzeichen war lediglich ein Hinweis darauf, dass die Temperaturen des Gefrierschranks, in dem wichtige Proben lagerten, schwankten. Die Proben benötigten eine Raumtemperatur von minus 80 Grad.

Auf einem Schild war sogar erklärt worden, wie sich der Piepton hätte ausgestellt werden können: „Sie können den Alarm/Probe-Stummschaltungsknopf für 5 bis 10 Sekunden gedrückt halten, wenn Sie das Geräusch stummschalten möchten“, habe laut verschiedener Medienberichte auf dem Zettel gestanden.

25 Jahre Forschung zerstört

Das Ende vom Lied: Die Proben waren nicht mehr zu retten, 25 Jahre Forschung sind dahin, der Schaden liegt laut Anwälten bei einer Million Dollar. Erschwerend hinzu kommt noch, dass die vernichteten Proben Teil eines Forschungsprojekts waren, von dem sich der leitende Professor eine bahnbrechende Weiterentwicklung von Solarpaneelen versprach.

Die Reinigungskraft erklärt indessen weiterhin, keinen Fehler gemacht zu haben. Der Vorfall ereignete sich bereits vor drei Jahren, die Anwälte der Hochschule verklagen den Arbeitgeber der Reinigungskraft nun wegen unzureichenden Trainings.

Offenbar hätte es allerdings bereits genügt, wenn das Schild genauer gelesen worden wäre, denn darauf stand wohl außerdem: „Dieser Gefrierschrank piepst, weil er sich in Reparatur befindet. Bitte nicht bewegen oder ausstecken. Keine Reinigung in diesem Bereich nötig.“ Aber Lesen ist vielleicht auch eine Wissenschaft für sich.